Immer mehr Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen in den Niederlanden und Belgien bieten Parkinson-Boxen an. Das berichtet Omroep Gelderland. Menschen mit Parkinson profitieren besonders von dieser Form des Boxtrainings, da sie dabei Doppelaufgaben bewältigen müssen. Wir erklären Ihnen, wie das funktioniert.
Beginnen wir mit der Frage, was Parkinson-Boxen genau ist. Es handelt sich um kontaktloses Boxen. Man boxt gegen Boxsäcke, nicht gegeneinander. Laut Omroep werden Boxübungen während der Trainingseinheiten mit funktionellen Übungen kombiniert. Gelderland.nlMan kann sich Letzteres als Übungen zur Verbesserung von Gleichgewicht und Kraft vorstellen. Immer mehr Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen in den Niederlanden und Belgien bieten daher diese Form des Boxens an.
Doppelaufgaben ausführen
Warum ist Boxen eine geeignete Sportart für Menschen mit Parkinson? Neurologe Bas Bloem erklärt es dem Fernsehsender: „Sport ist Medizin.“ Parkinson, so Bloem, sei eine komplexe Erkrankung, die hauptsächlich auf einem Dopaminmangel beruhe. Regelmäßige Bewegung könne diesen Dopaminverlust wahrscheinlich verlangsamen. Sie fördere außerdem die Dopaminproduktion, erklärt der Neurologe. Boxen sei daher ideal für Menschen mit Parkinson, da es ihnen oft schwerfalle, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. „Und beim Boxen muss man natürlich vor allem das Gleichgewicht halten und den Gegner oder den Boxsack im Auge behalten“, so Bloem.
Boxen mit Parkinson im Aufwind
„Beim Parkinson-Boxen ist der Gegner Parkinson selbst“, schreiben die beiden Fitnessstudiobesitzer Hans und Dini Louwerse aus Ede, die das Programm 2014 auf ihrer Website ins Leben riefen. Sie geben nicht nur Kurse, sondern bilden auch Trainer aus. Laut ihnen bietet diese Trainingsmethode viele Vorteile. So fühle man sich durch das boxinspirierte Training beispielsweise stärker, habe mehr Energie und erhole sich schneller. Außerdem verbessere Parkinson-Boxen die Lebensqualität und fördere Kraft, Flexibilität und Schnelligkeit. Und nicht zuletzt fühle man sich beim Boxen für eine Weile nicht wie ein Patient. Mittlerweile wird der Sport an dreizehn Standorten angeboten. Bis Ende des Jahres sollen es zwanzig sein.
In diesem Video von Omroep Gelderland kann man genau sehen, was bei einem solchen Training passiert und welche Auswirkungen es hat:
https://youtu.be/DD8-kjyz-U4?si=9Zsk16KG0TSzD47P